Und nein, das ist nicht einfach nur ein neuer Trend. Das ist schlicht und ergreifend Physik. Warum es sicherere ist, ein Kleinkind im Reboarder, entgegen der Fahrtrichtung, zu transportieren möchte ich hier kurz erläutern.
Vorwärtsgerichteter Sitz mit 5-Punkt Gurt
Bei einem Frontalunfall wird das Kind in einem vorwärts gerichteten Folgesitz massiv nach vorn geschleudert. Der Körper wird, sofern man das Kind richtig, und ohne dicke Bekleidung angeschnallt hat, im Sitz von den Gurten festgehalten. Aber grade der Punkt, der bei Kleinkindern doch im Verhältnis noch so viel größer ist, fliegt gnadenlos mit nach vorn. Die Rede ist, genau, vom Kopf. Dies kann bei den Unfällen dann zu schweren Schäden der Halswirbelsäule oder des Genicks kommen. Im Zweifel kann dies dem Kind das Leben kosten.
Fangkörpersitze
Auch die viel gelobten Fangkörpersitze tun da leider nichts Gutes. Bei einem Frontalcrash fliegt der ganze obere Teil des Oberkörpers vor, was im Zweifel wie beim Beitrag rückwärts in die Zukunft zu schweren Wirbelsäulen Verletzungen führen kann, die dann z.b eine Querschnittslähmung zur Folge haben. Bei diesem Sitz kommt außerdem hinzu, dass ein Kleinkind bei einem 3-Fach Überschlag aus dem Sitzgeschleudert werden kann. Es sind die wenigstens Kinder, die in einem solchen Sitz sicher und wirklich fest sitzen und dann auch nur für einen kurzen Zeitraum, da sie sich durch Wachstum ja verändern. Die Problematik, dass das Kind von der Brustwirbelsäule aufwärts bei einem Unfall nach vorn geschleudert wird bleibt immer.
Reboarder
Beim Reboarder wird das Kind mit Kopf und gesamten Oberkörper in die Sitzlehne gedrückt. So ist der komplette Oberkörper inkl. Kopf und Halswirbelsäule gestützt und sicher. Die Energie verteilt sich auf mehr Fläche und das Verletzungsrisiko sinkt deutlich. Hier ist das noch mal gut dargestellt. Reboarder fahren rettet im wahrsten Sinne des Wortes Leben.
Ab 2018 soll das rückwärts Fahren bis 15 Monate zumindest schon mal Pflicht werden. Das ist immerhin ein Anfang! Empfehlenswert ist allerdings, Kinder bis 4 rückwärts fahren zu lassen und darüber hinaus wenn es gewünscht ist. Wir möchten den kleinen Bären möglichst lang entgegen der Fahrtrichtung fahren lassen und haben uns daher und da der Sitz auch gut zum Auto passt für den Axkid Rekid entschieden. Bis 25 kg und etwa 120cm kann er darin fahren, also werden wir im optimal Fall sogar bis fast zur Einschulung einen Reboarder nutzen.
Richtigen Sitz finden
Um heraus zu finden, was zu eurem Auto und eurem Kind für ein Folgesitz passt, solltet ihr einen Fachhändler aufsuchen. Am besten schaut ihr einfach mal bei den Zwergperten wo der nächste Laden in eurer Nähe ist. Alternativ gibt es auch noch die Kindersitzprofis . Dort werdet ihr beraten und bekommt auch gezeigt, wie ihr den Sitz korrekt einbaut. Babymärkte sind keine Fachhändler! Sie haben in der Regel nur eine sehr begrenzte Auswahl an sitzen und sind auch nur selten adäquat in dieser Hinsicht geschult! Ich weis, dass nicht bei jedem ein Fachhändler in der Nähe ist- auch wir sind 1,5 Stunden (eine Strecke) gefahren, aber es lohnt sich definitiv. Alternativ bieten die Zwergperten auch eine Telefonberatung an. Dann hat euer Kind zwar (noch) nicht probesitzen können, aber ihr könnt euch zumindest einer guten Beratung sicher sein.
Wie man sich letztlich entscheidet ist natürlich jedem selbst überlassen. Die Sicherheitsaspekte sprechen an dieser Stelle allerdings für sich.
Weder mangelnde Beinfreiheit (Kinder sitzen generell gern im Schneider Sitz z.b) noch Übelkeit (dafür gibt es viele Tricks wie z.b Seitenfenster abhängen) sind wirkliche Argumente wenn es um die Gesundheit und das Leben des Kindes geht. Es kann so schnell etwas passieren!

Wer sich einen Kauf finanziell nicht “mal eben” leisten kann hat auch einige Optionen. Bei den Zwergperten kann man den Reboarder zum Beispiel finanzieren. Oder man verzichtet auf Spielzeug Geschenke zum ersten Geburtstag und zu Weihnachten und sammelt stattdessen Geld von der Familie für den Folgesitz. Und auch Platzmangel im Auto ist kein Argument. Es gibt Reboarder die sehr platzsparend verbaut werden können. Auch vorwärts gerichtete Sitze haben einen einzuhaltenden mindest Abstand zum Vordersitz, dieser wird nur leider viel zu selten eingehalten. Es gibt im übrigen nicht nur Reboarder mit Isofix, sondern auch solche, die mit dem Fahrzeuggurt befestigt werden. Diese sind nicht weniger sicher, nur im Einbau etwas komplizierter. Dafür können diese Sitze in der Regel länger genutzt werden, da sie nicht der Isofix, Belastungsgrenze unterliegen.

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Reboardersitze sind wirklich eine tolle Sache. Ich begrüße es sehr, dass Kinder in ihren ersten Monaten mehr und mehr im Reboarder Platz nehmen dürfen. Auch wenn der Preis meistens für eine Reboarderschale höher ausfällt, was in der heutigen Zeit (Finanzierungen…..) keine große Hürde mehr darstellen sollte. Ich selber nutze den Britax-Römer First Class Plus als Reboarder. Grüße!
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